Du hast eine großartige Idee, bist voller Tatendrang und möchtest mit deinem Business durchstarten. Dabei suchst du nach Möglichkeiten, Kosten zu sparen – verständlich, besonders am Anfang. Eine häufig genutzte Lösung: kostenlose Plattformen für Bilder. Sie wirken verlockend, bieten scheinbar hochwertige Inhalte ohne Preisetikett und helfen, deine Website oder Social-Media-Kanäle professionell aussehen zu lassen.

Doch Vorsicht: Nicht alles, was kostenlos aussieht, bleibt es auch. Wir haben das in unserer Digitalagentur auf die harte Tour gelernt. Monate nach der Nutzung eines vermeintlich kostenlosen Bildes flatterte uns eine Abmahnung ins Haus – mit einer saftigen Forderung. In diesem Artikel erkläre ich, wie das passieren konnte, was du daraus lernen kannst und wie du dich vor solchen Überraschungen schützt.


Der Schockmoment: Was passiert ist

Als Agentur mit Fokus auf Geschäftsmodellentwicklung und der Umsetzung neuer digitaler Ideen setzen wir bei kleinen Projekten gelegentlich auf kostenfreie Plattformen für Bilder. Das spart Ressourcen und bietet oft schnelle Lösungen.

In einem Fall nutzten wir ein Bild von einer Plattform, die ausdrücklich als „kostenfrei“ gekennzeichnet war. Alles schien in Ordnung. Monate später erhielten wir eine Abmahnung vom Fotografen, der uns mitteilte, dass das Bild nun auf einer kostenpflichtigen Plattform verfügbar sei. Unsere Nutzung sei daher unrechtmäßig – und wir sollten mehrere hundert Euro zahlen.

Der Haken? Wir waren in der Beweispflicht! Ohne klare Nachweise, dass das Bild zum Zeitpunkt der Nutzung tatsächlich kostenlos war, standen unsere Chancen schlecht.


Warum passiert so etwas?

Einige Fotografen und Anbieter nutzen eine gezielte Strategie:

  1. Bilder werden zunächst kostenlos angeboten – oft auf Plattformen wie Unsplash, Pixabay oder ähnlichen.
  2. Nach einer Weile wechseln sie auf kostenpflichtige Plattformen wie Adobe Stock oder Shutterstock.
  3. Abmahnungen werden verschickt, weil Nutzer die Lizenz nicht nachweisen können.

Das Problem: Sobald ein Bild von einer kostenfreien Plattform entfernt wird, verschwindet oft auch die Information, dass es jemals kostenlos war. Damit hast du als Nutzer keinen Beweis mehr, dass du das Bild rechtmäßig verwendet hast.


Was du tun kannst, um dich zu schützen

1. Dokumentiere alles

Wenn du ein Bild von einer kostenlosen Plattform herunterlädst, speichere nicht nur das Bild, sondern auch die Lizenzbedingungen und die Quelle.

  • Mache einen Screenshot der Website, auf der das Bild angeboten wird.
  • Speichere die URL und das Datum des Downloads.
  • Notiere dir, welche Lizenzbedingungen zu dem Zeitpunkt galten.

2. Nutze Plattformen mit klaren Lizenzen

Kostenfreie Plattformen wie Unsplash oder Pexels bieten oft Bilder mit Creative-Commons-Lizenzen an. Aber Vorsicht: Auch hier solltest du prüfen, ob die Lizenz kommerzielle Nutzung erlaubt.

3. Bevorzuge kostenpflichtige Plattformen

Zugegeben, es kostet Geld, aber Plattformen wie Shutterstock oder Adobe Stock bieten dir klare und rechtlich sichere Lizenzen. Der geringe Betrag pro Bild ist oft die bessere Alternative zu teuren Abmahnungen.

4. Sei kritisch bei der Auswahl der Bilder

Bilder mit hoher Qualität und professionellem Look sind oft besonders „gefährlich“, da diese häufiger von Fotografen strategisch genutzt werden, um Abmahnungen zu generieren.

5. Prüfe regelmäßig deine genutzten Inhalte

Wenn du kostenlose Bilder nutzt, überprüfe nach einigen Monaten, ob sie immer noch frei verfügbar sind. Falls nicht, kannst du frühzeitig reagieren und die Bilder austauschen oder eine Lizenz erwerben.


Eigene Erfahrungen: Unser Tipp aus der Praxis

Nach unserer Abmahnung haben wir die Nutzung kostenfreier Plattformen in unserer Agentur kritisch hinterfragt. Heute gehen wir folgendermaßen vor:

  • Dokumentation ist Pflicht: Wir erstellen für jedes Bild einen eigenen Ordner mit Screenshots, Lizenzinformationen und der heruntergeladenen Datei.
  • Prüfung vor Veröffentlichung: Bevor wir ein Projekt live stellen, gehen wir sicher, dass alle genutzten Inhalte rechtlich abgesichert sind.
  • Fokus auf Eigenproduktion: Wo möglich, erstellen wir unsere Bilder selbst oder arbeiten mit Fotografen zusammen. Das spart langfristig Nerven und Kosten.

Ein konkretes Beispiel: Für unser Projekt Camper4all.de haben wir eigene Fotos und Illustrationen genutzt. So hatten wir die volle Kontrolle über die Inhalte und mussten uns keine Sorgen um rechtliche Probleme machen.


Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Die Nutzung kostenloser Bilderplattformen kann verlockend sein, birgt jedoch Risiken, die du nicht unterschätzen solltest. Abmahnungen können nicht nur teuer werden, sondern auch wertvolle Zeit und Energie rauben.

Wenn du kostenlose Plattformen nutzt, dokumentiere sorgfältig und prüfe regelmäßig deine Inhalte. Überlege, ob die Investition in kostenpflichtige Plattformen oder eigene Bilder langfristig nicht die bessere Wahl ist.

Mit der richtigen Vorsicht und Strategie kannst du sicherstellen, dass dein Business nicht durch rechtliche Stolpersteine ausgebremst wird.


FAQ: Häufige Fragen zur Nutzung von Bildern

Frage: Welche Plattformen sind wirklich sicher?
Antwort: Plattformen wie Unsplash und Pexels sind seriös, aber auch hier gilt: Lies die Lizenzbedingungen genau. Für absolute Sicherheit empfehlen sich kostenpflichtige Anbieter wie Shutterstock oder Adobe Stock.

Frage: Was mache ich, wenn ich eine Abmahnung erhalte?
Antwort: Bewahre Ruhe und prüfe, ob du Nachweise für die rechtmäßige Nutzung des Bildes hast. Konsultiere einen Anwalt, bevor du reagierst.

Frage: Kann ich mich auf „Creative Commons“-Lizenzen verlassen?
Antwort: Creative-Commons-Lizenzen bieten oft klare Regeln. Aber auch hier solltest du dokumentieren, wann und wo du das Bild heruntergeladen hast.

Frage: Kann ich rechtliche Probleme umgehen, indem ich eigene Fotos mache?
Antwort: Ja, eigene Fotos sind die sicherste Lösung. Wenn das nicht möglich ist, arbeite mit Fotografen oder Illustratoren zusammen.

Frage: Was kostet eine Abmahnung durchschnittlich?
Antwort: Die Kosten können stark variieren, liegen aber oft im Bereich von mehreren hundert bis tausend Euro.

Von Admin

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